Hier findet man Auszüge aus der Festschrift 1000 Jahre Ohsen *)

Im Königreich Hannover hat im Jahre 1815 die Trennung vom Amt Ohsen und dem Landwirtschaftlichen Bereich stattgefunden. Auch während der Zugehörigkeit zu Preußen ab 1866 bis 1945 und danach bis in die Gegenwart wurde die Domäne an Pächter übertragen. Die Domäne gehört seit 1946 dem Land Niedersachsen. Es sind heute nur noch die Pächter Amtsrat Heine (von 1874 bis 1919), August Block (von 1919 bis 1932) und ab 1932 August Welsch bekannt. Von 1954 an bewirtschafteten Georg Riecke und danach seit 1996 sein Sohn Andreas den Betrieb.

Im 20. Jahrhundert machte die Landwirtschaft in allen Bereichen große Fortschritte. Ab 1837 waren die Bauern nicht mehr zehntpflichtig, die Landtechnik verbesserte sich ständig, der Mineraldünger wurde eingeführt und steigerte die Erträge. Zusätzlich fand die Flurbereinigung statt.

Um 1925 führte der Pächter August Block die Produktion von Vorzugsmilch für die Säuglingsfürsorge ein. Aber auch in Schulen, Fabriken und Haushalten wurde die Milch gern gekauft. In den Ställen der Domäne standen damals 200 Kühe mit bestem Gesundheitszustand. Der Kreistierarzt überprüfte regelmäßig die Herde auf Tuberkulose und andere Krankheiten. Vor 100 Jahren arbeiteten die meisten Menschen im Dorf auf der Domäne. Durch die moderne Entwicklung der Landwirtschaft wurden auf dem Land viele Arbeitsplätze abgebaut. Die aufwändige Viehhaltung konzentriert sich heute auf einige spezielle Betriebe. Vollautomatische Maschinen sind teuer und können nur auf großen Flächen rentabel eingesetzt werden, kleine Betriebe sind dadurch zur Aufgabe gezwungen. Außerdem muss sich die Landwirtschaft hinsichtlich Produktion und Preisen den Vorgaben von Brüssel fügen (Überproduktion, Preisgarantien, aber auf niedriger Basis und letztlich Konkurrenz mit dem Ausland).

Zu danken ist der Familie Riecke, dass sie die nicht mehr benötigte große Scheune am Hastenbecker Weg den Hagenohsener Vereinen zur Verfügung gestellt hat. Mit Hilfe der Familie, freiwilligen Helfern und Vereinen wurde das Gebäude ausgeräumt und umgestaltet. Als „Annemaries Festscheune‘ bekannt dient sie den Hagenohsenern für viele Veranstaltungen.

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*) Initiator der Festschrift: Wolfgang Jürgens, Bilder und Beiträge stellten August Brandau, Klaus Kuhrmeyer und Gerd von Daacke zur Verfügung.

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